Der Vorstand
Sanem Kleff, Vorsitzende
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1955 in Ankara geboren, aufgewachsen in Bremen, Hamburg und NRW. Nach ihrem Studium der "Deutschen Sprache und Literatur" an der Hacettepe Universität Ankara mit Master und Lehrbefähigung war sie Simultandolmetscherin und Übersetzerin für das Ministerium für Fremdenverkehr und die Zentralbank der Türkei und lehrte am Goethe-Institut Istanbul.
1981 begann sie an Berliner Hauptschulen Geflüchtete und andere Seiteneinsteiger aus dem Ausland in "Deutsch als Zweitsprache" zu unterrichten. Bis 2003 war sie zudem Dozentin der Lehrerfortbildung am Berliner Landesinstitut für Schule und Medien, LISUM, in den Bereichen "Interkulturelle Pädagogik" und "Unterricht mit Kindern nichtdeutscher Herkunftssprache" und leitete das Projekt "Standpunkte - PädagogInnen gegen Rechtsextremismus".
Sanem Kleff ist seit 1981 in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, GEW, und bekleidete im Laufe der Zeit verschiedene Ämter: Im Landesverband Berlin der GEW war sie Personalrätin, Vorsitzende des Landesausschusses für Multikulturelle Angelegenheiten, LAMA, und stellv. Landesvorsitzende. Im Hauptvorstand der GEW leitete sie von 1990 bis 2005 den Bundesausschuss Multikulturelle Angelegenheiten, BAMA.
Seit Dezember 1999 ist sie Direktorin des Projektes Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage, seit 2011 Vorstandsvorsitzende von Aktion Courage e. V. Sie ist Gründungs- und Kuratoriumsmitglied des "Mete-Eksi-Fonds" und war viele Jahre Mitglied im "Netz gegen Rassismus", dem Beirat des "Bündnis für Demokratie und Toleranz“ und bis 2015 im Stiftungsrat der Amadeu Antonio Stiftung. 2021 wurde sie in die Expert*innenkommission antimuslimischer Rassismus des Landes Berlin berufen. Sanem Kleff publiziert Bücher und Aufsätze zum Themenkomplex Islam-Islamismus-Muslimfeindlichkeit und zu Migration und Heterogenität an Schulen.
Zonya Dengi, stellv. Vorsitzende
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geboren in Berlin, Studium der Nordamerikastudien und Lateinamerikanistik an der Freien Universität Berlin und anschließend ein Rundfunkvolontariat am Grimme-Institut. Sie war von 1998 bis 2014 in verschiedenen Funktionen für den Rundfunk Berlin Brandenburg tätig, zunächst als Autorin und Redakteurin bei Radiomultikulti und später als landespolitische Berichterstatterin. In dieser Zeit hat sie im RBB-Fernsehen eine Magazinsendung moderiert. Seit 2015 ist sie PR-Managerin in einem mittelständischen Unternehmen. Aktuell macht sie eine Ausbildung zur Business Coach.
Der Kampf gegen Rassismus jeglicher Art ist ihr schon immer ein Herzensanliegen gewesen. Zonya Dengi hat viele Jahre die Jugendliteraturgruppe Mosaik in Berlin-Kreuzberg geleitet; einige Jahre war sie Mitglied von CEMYC, einem europaweit vernetzten Verein, der sich unter anderem für die doppelte Staatsbürgerschaft und gegen Rassismus in Europa einsetzte. Seit 2016 engagiert sie sich ehrenamtlich bei Aktion Courage.
Prof. Dr. Michael Kiefer, stellv. Vorsitzender
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geboren 1961 in Losheim am See, studierte Islamwissenschaft, Politikwissenschaft und Philosophie in Köln. Dort promovierte er im Fach Islamwissenschaften zum Schulversuch Islamkunde in Nordrhein-Westfalen. Kiefer befasst sich seit mehr als 20 Jahren mit den Themenfeldern Antisemitismus, Islamismus, Radikalisierungsprävention und Soziale Arbeit. Im April 2021 hat er den Ruf der Uni Osnabrück für die Professur Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft mit dem Schwerpunkt muslimische Wohlfahrtspflege angenommen.
Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Islam in Europa, Islamunterricht, pädagogischer Umgang mit Migration, Antisemitismus, Nahost-Konflikt.
Zahlreiche Veröffentlichungen zu den genannten Themen. Darunter Monografien und Sammelbände: Antisemitismus in den islamischen Gesellschaften. Der Palästinakonflikt und der Transfer eines Feindbildes, Düsseldorf 2002; Islamkunde in deutscher Sprache in Nordrhein-Westfalen. Kontext, Geschichte, Verlauf und Akzeptanz eines Schulversuchs, Münster 2005; Staatlicher Islamunterricht in Deutschland, Münster 2006 (als Herausgeber mit Stefan Reichmuth u.a.), Auf dem Weg zum islamischen Religionsunterricht, Berlin 2008 (mit Bülent Ucar), Islamkunde, Islamunterricht, Islamischer Religionsunterricht - Viele Titel ein Fach?, Bielefeld 2009 (gemeinsam mit Irka Mohr).
Dirk Pfeiffer, Schatzmeister
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Jahrgang 1959, kam in den 80er Jahren zum Studium aus dem Ruhrgebiet nach Berlin. Er ist Unternehmer und geschäftsführender Gesellschafter der crusz GmbH, einem Store für Braut- und Abendmode in Berlin-Mitte. "crusz" ist Partner großer Bälle, Ausstatter vieler Stars und Sternchen und hat seit 2005 im Auftrag von Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage den Vertrieb der T-Shirts an die Schulen übernommen.
Mo Asumang, Beisitzerin
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ist Regisseurin, Autorin und Moderatorin. Ihr Regiedebüt gab sie 2007 mit dem Dokumentarfilm „Roots Germania“. Mit ihrem Film „Die Arier“ und dem Buch „Mo und die Arier. Allein unter Rassisten und Neonazis“ ist sie an zahlreichen Courage-Schulen für Filmvorführungen und Lesungen zu Gast. 2006 hat sie die Patenschaft für das Gymnasium Alexander S. Puschkin im brandenburgischen Hennigsdorf übernommen. Sie unterstützt das Courage-Netzwerk zudem als Workshopleiterin und Rednerin. Seit 2019 gehört sie zum Beirat von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.
Klaus Farin, Beisitzer
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Jahrgang 1958, geboren in Gelsenkirchen, lebt und arbeitet als Autor und Lektor seit 1980 in Berlin. Von 1998 bis 2011 er Leiter des von ihm gegründeten Archivs der Jugendkulturen, das als einzige Institution dieser Art in Europa Materialien (Fanzines, Flyer, Tonträger, Bücher, wissenschaftliche Studien usw.) über & aus Jugendkulturen sammelt, analysiert, archiviert und der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung stellt. Seit 2011 Vorstandsvorsitzender der Stiftung Respekt! Die Stiftung zur Förderung von jugendkultureller Vielfalt und Toleranz, Forschung und Bildung (siehe www.respekt-stiftung.de).
Norbert Hocke, Beisitzer
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geboren 1952 in Berlin. Der gelernte Erzieher und studierte Sozialarbeiter war 1983 bis 1993 Leiter einer Evangelischen Kindertagesstätte in Berlin. 1986 wurde er in den Geschäftsführenden Bundesvorstand der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft gewählt und war dort 31 Jahre bis 2017 für den Vorstandsbereich Jugendhilfe und Sozialarbeit zuständig. Zu weiteren Vorstandsaufgaben gehörten die Familien- und Migrationspolitik. Von September 1998 bis Ende April 2005 hatte er das Amt des stellvertretenden GEW-Vorsitzenden inne.
Norbert Hocke war Sprecher des Bundesforums Familie, im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ) und Mitglied des Fachausschusses Soziale Berufe/Ehrenamt beim Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge. Seit 2018 ist er Mitglied im Aufsichtsrat der Fröbel Bildung und Erziehung gGmbH.
Sevgi Kahraman-Brust, Beisitzerin
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geboren 1957 in Eskişehir in der Türkei, kam 1968 nach Deutschland. 1982 bis 1991 arbeitete sie als Erzieherin und Leiterin im „Kinderladen Dortmund“. Sie gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Theaters „Wundertüte“ (1985) und gründete 1994 die deutsch-türkische Musikgruppe „Sevgi und Merhaba“. Bereits 1997 hatte sie Kontakt zu den Gründungsmitgliedern des Netzwerks, damals noch „Schule ohne Rassismus“, beim Jugendreferat der Evangelischen Kirche Schwerte Villigst. Von 1991 bis 2023 war sie Mitarbeiterin im RAA/KI Kreis Unna zu den Themenbereichen Demokratie und Antirassismusarbeit.
2009 wurde sie Regionalkoordinatorin bei Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage für den Kreis Unna. In dieser Position trieb sie den Aufbau und Verstetigung des Projekts voran. Sie gründete ein kreisweites „Netzwerk gegen Gewalt an Mädchen und Frauen“ und berät alle kreisangehörigen Gleichstellungsbeauftragte in rassismuskritischen Handlungsfeldern. Ende 2023 ging sie im Ruhestand. Sie bleibt allerdings ehrenamtlich aktiv: u. a. im Kreissportbund „Rassismus im Sport“ und im Freundeskreis der Jüdischen Gemeinde ha Kochaw e. V. für den Kreis Unna. Zudem berät sie bundesweit Schüler*innen und Pädagog*innen zu unterschiedlichen Fragenstellungen des Courage-Netzwerks.
Ana-Maria Trăsnea, Beisitzerin
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Mitglied des Deutschen Bundestages für den Berliner Bezirk Treptow-Köpenick, ist 2007 als gebürtige Rumänin nach Deutschland gekommen. In Berlin ging sie auf eine Schule aus dem Courage-Netzwerk und engagierte sich dort in der Antirassismus AG. Bereits während der Schulzeit trat sie in die SPD ein. Sie studierte Kulturwissenschaften und European Studies an der Europa-Universität Viadrina. Parallel zum Studium leitete sie Workshops verschiedener jugendpolitischer Bildungsprojekte der Friedrich-Ebert-Stiftung. Bevor Trăsnea 2023 in den Bundestag gewählt wurde, war sie von 2021 bis 2023 die Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Engagement-, Demokratieförderung und Internationales in der Berliner Senatskanzlei.